Englische Musik stand lange unter dem Verdacht, wenig aufregend und nostalgisch zu sein und zwischen süßlich und repräsentativ zu pendeln. Unter dieses Klischee fällt auch Frederick Delius (1862–1934), der in Deutschland lange Zeit kaum wahrgenommen wurde.
Erst allmählich wird er wiederentdeckt. Der erste in deutscher Sprache verfasste Band seit Jahrzehnten widmet sich u.a. dem Visuellen im Werk Delius’, seiner Idee von Natur sowie dem Englischen in seiner Musik. Seine Whitman-und Nietzsche-Rezeption steht ebenso zur Diskussion wie sein in "Paris: The Song of a Great City" unternommener Versuch, sich mit dem Phänomen der modernen Großstadt auseinanderzusetzen. Dem Band geht es nicht um die Rehabilitierung eines angeblich verkannten Genies, sondern um kritische Fragen an ein ambivalentes OEuvre.